Texte sollen Bilder im Kopf erzeugen und Emotionen wecken – so das grundsätzliche Ziel eines Artikels für Newsletter. Leichter gesagt als getan. Denn es gibt einige Hindernisse zu überwinden bzw. erst einmal zu erkennen, bevor es mit dem Texten losgehen kann. Je nach Zielgruppe, können die geschriebenen Worte deutlich variieren. Daher sollte man sich zunächst bewusst sein, wie die eigene Zielgruppe einzuteilen ist.
Bevor Du jedoch die Empfänger in unterschiedliche Gruppen einteilst, rufe Dir Dein Corporate Design ins Bewusstsein. Egal, was in den kommenden Abschnitten noch besprochen wird, eins sollte immer klar sein: Der Text muss zur Corporate Identity passen. Denn selbst der beste Text bringt nicht viel, wenn er mit der eigenen Marke bricht. Das verwirrt den Leser am Ende zu sehr. Aber schauen wir nun, welche Einteilungen sinnvoll sein können.
Eine Frage, die sich bestimmt schon viele gestellt haben: Muss man im B2C-Bereich anders schreiben als im B2B-Bereich? Ja und nein – es kommt auf die Perspektive an, aus der man diese Frage beantwortet.
Im Grunde scheint es sich um zwei gegensätzliche „Welten“ zu handeln: B2C erwartet Kunden meist während der Freizeit, wohingegen B2B meist nur während der Arbeitszeit ansteht. Daher unterscheiden sich die beiden Bereiche deutlich voneinander. Aber: In beiden Fällen haben wir es bei den Empfängern mit Menschen zu tun. Und diese machen nicht so einen klar abgegrenzten Unterschied zwischen Freizeit und Arbeit – jedenfalls ihr Gehirn nicht. Das menschliche Gehirn funktioniert in beiden Fällen nämlich fast gleich. Anders ausgedrückt: In beiden Bereichen kann man mit denselben „Tricks“ arbeiten.
Auch im E-Mail-Marketing gelten die typischen Tipps zum Texten. Kurz gesagt: Deine Texte sollten immer genau auf das Zielpublikum zugeschnitten sein und direkt auf den Punkt kommen. In nur wenigen Zeilen musst Du den Leser von Deinem Ziel überzeugen – egal ob im B2C- oder B2B-Bereich. Du solltest es schaffen, dass Deine Empfänger ein bestimmtes Bild im Kopf haben, nachdem sie Deine Zeilen gelesen haben. Daher: Versuche mit Worten Emotionen zu wecken. Und das geht aufgrund unseres Gehirns am besten durch Bilder, die Du mit Deinen Worten kreierst.
Folgende Tipps können Dir dabei helfen, Deine Leser zu begeistern:
Bei allen erwähnten Punkten gilt: Übertreibe es nicht! Wer dauernd Vergleiche wählt oder sein Produkt in den Himmel lobt, wird bald Misstrauen ernten. Dosiere daher sorgfältig Deine Worte. Zu blumige oder umständliche Texte werden schnell im Alltag aussortiert. Das liegt daran, dass sich unser Gehirn am liebsten leicht verdauliche Informationsbrocken herausfischt. Bei der Menge an E-Mails, die uns täglich erwarten, geht die Selektion sehr schnell vonstatten. Durchschnittlich hast Du rund zwei Sekunden Zeit, um Deine Empfänger zu überzeugen.
Neben B2C und B2B gibt es natürlich noch andere Einteilungen der Zielgruppen. Oftmals sorgt das angebotene Produkt bereits für eine „natürliche“ Einteilung. Beispielsweise haben wir es bei einem Newsletter zu neuer PC-Hardware mit einer anderen Leserschaft zu tun als bei einem Newsletter zu modischen Accessoires für Frauen. Aber es geht bei der Einteilung nicht nur um Gender-spezifische Gruppen, sondern auch um unterschiedliche Typen von Empfängern.
Liest man sich ein wenig zum Thema „Rezipienten“ ein, kommen viele Wissenschaftler auf ein ähnliches Ergebnis: Leser lassen sich demnach fast immer in drei verschiedene Grund-Gehirntypen einteilen. Es gibt die Sicherheitsliebhaber, die Abenteurer und die Dominanten. Wer es versteht, diese drei Typen zielgerecht anzusprechen, wird damit eine wesentlich höhere Öffnungsrate bei seinen Mailings erzielen. Voraussetzung ist dafür natürlich, dass Du weißt, an welchen dieser Typen sich das Produkt oder der Newsletter richtet.
Bei den Sicherheitsliebhabern funktionieren Wörter gut, die ihnen eine Garantie – also einen sicheren Rahmen – für Entscheidungen bieten. Dieser Gehirntyp wird sich dann für ein Produkt entscheiden, wenn er kein (oder wenig) Risiko darin sieht und andere das Produkt bereits erfolgreich getestet haben.
Daher sind in diesem Zusammenhang typische Wörter:
Anders hingegen agiert der Abenteurer: Sie wollen sich überraschen lassen und Neues entdecken. Für sie muss es ein Stück weit einen Adrenalinschub geben, wenn sie sich mit etwas befassen.
Sprechen Sie diese Typen lieber mit Kombinationen aus folgenden Wörtern an:
Beim Dominanz-Typ sagt der Name bereits, dass er anderen überlegen sein möchte. Er sucht also das Besondere, das sich nicht jeder leisten kann oder will. Ihm ist es wichtig, dass er sich deutlich vom Standard abgrenzt.
Daher punkten Sie bei diesem Typen mit Wörtern wie:
All diese angesprochenen Wörter stehen in den jeweiligen Kategorien natürlich nur exemplarisch. Sie geben lediglich die Richtung an, in die man sich textlich bewegen sollte, wenn man seine Leserschaft kennt. Oftmals kann aber auch bereits das Produkt selbst auf den jeweiligen Typen abzielen. Zum Beispiel lässt sich ein Safari-Urlaub wohl eher für Abenteurer vermarkten als ein besonders sicherer Kindersitz fürs Auto. Kurz gesagt: Es zahlt sich aus, wenn man seine Zielgruppe genau einsortieren kann und demensprechend textet.
Das digitale Zeitalter hält jeden Tag hunderte neue Informationen für uns bereit. Darauf ist unser Gehirn allerdings nicht ausgelegt – und oft überfordert. Als Gegenmaßnahme sortiert unser Gehirn daher blitzschnell Informationen aus, die es nicht braucht. Wenn Du also mit Deinem Newsletter bei einem Leser landen willst, musst Du dafür sorgen, dass er nicht aussortiert wird.
Klingt jetzt zunächst nach einer kaum zu bewältigenden Aufgabe, ist aber im Grunde leicht zu bewerkstelligen. Denn unser Gehirn beschäftigt sich aufgrund von fünf Faktoren mit Informationen. Wenn Du mindestens eine davon bedienst, steigt die Chance, gelesen zu werden.
Um noch einmal zusammenzufassen, was dieses Kapitel ausdrücken möchte: Behalte deine Corporate Identity und dein Zielpublikum fest im Blick. Danach sollte es erst ans Texten gehen. Ein kleiner Selbsttest kann dabei nie schaden: Frage dich, ob du die E-Mail öffnen würdest, die du gerade verfasst hast. Das kann als Richtwert mit in deine Texte fließen.
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